Die meisten Menschen, die meinen YouTube-Kanal schauen oder meinen Blog lesen, wissen sicher, dass ich davon überzeugt bin, dass man Typ-2-Diabetes am besten mit einer fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung therapieren kann und das auch auf diese Art und Weise tun sollte.

Der SEHR geneigte Leser oder Zuschauer weiß vielleicht sogar, warum das so ist: Diese Ernährung enthält wenig Fett und Fett ist der Hauptübeltäter bei der Entstehung der Insulinresistenz bei Diabetikern. Dazu kommt, dass diese Ernährung nur vollwertige Kohlenhydrate enthält, welche den Blutzuckerspiegel nach deren Verzehr nur geringfügig ansteigen lassen. Und außerdem macht eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung es einem fast unmöglich, sehr viele Kalorien zu essen und in der Folge nimmt der Diabetiker von dieser Ernährung ab, was sich wiederum positiv auf die Insulinresistenz auswirkt.

Nun könnten Forscher einen weiteren Mechanismus entdeckt haben, welcher ebenfalls dazu beiträgt, dass bei einer pflanzlichen Ernährung kaum ein Typ-2-Diabetes entwickelt werden kann. Bisher wurde dieser Mechanismus aber nur bei Mäusen festgestellt.

In diesem Tierexperiment hat man zwei Gruppen Mäusen, die bei einer Zucht einer zu Diabetes neigenden Mäuserasse entsprachen, kalorien- und nährstoffgleiches Futter gegeben. Allerdings mit einer Ausnahme: Eine Mäusegruppe erhielt eine methioninarme Ernährung. Alle anderen Bestandteile waren wie gesagt gleich und bei beiden Ernährungsweisen handelte es sich um eine fettreiche Ernährung. Und wie wir ja wissen fördert Fett die Insulinresistenz (es sei denn, man isst ketogen – was aber aus anderen Gründen nicht empfehlenswert ist).

Ein kurzer Exkurs zum Methionin: Methionin ist eine Aminosäure, welche bevorzugt in Fleisch vorkommt, weniger in Pflanzen. Die Wissenschaft weiß bereits, dass Methioninaufnahme am unteren Spektrum (ZU wenig ist selbstredend auch nicht gut) mit einer besseren Energiebereitstellung, besserer Glucoseaufnahme und damit geringerer Insulinresistenz einher geht. Was wir aber auch wissen ist, dass bei verschiedenen Lebewesen eine Methioninrestriktion die Lebensspanne verlängert. (1) Also gibt es eine Vielzahl an guten Gründen, wenig Methionin zu sich zu nehmen und auf Fleisch zu verzichten.

Man nimmt an, dass sich die Methioninrestriktion auf die Produktion des Leberhormons FGF21 (Fibroblastischer Wachstumsfakor 21) auswirkt. Dieses wird nicht nur bei Veganern und Vegetariern vermehrt exprimiert, sondern auch beim Fasten und bei ketogener Ernährung. Seine Wirkung ist wie gesagt die Verbesserung der Glucoseaufnahme. Er führt aber auch durch Verschaltung mit dem Nucleus accumbens des Belohnungssystems zu geringeren Gelüsten auf Süßes und zu weniger Dopaminausschüttung.

Nun zurück zu den Mäusen: Die zwei Gruppen bekamen, wie oben dargelegt, komplett gleiches Futter mit Ausnahme des Methionins. In der Folge entwickelten dann die Mäuse, deren Futter die herkömmlichen Mengen Methionin enthielt, Übergewicht und Diabetes und die methioninarm ernährte Mäusegruppe nicht.

Eine Begleitstudie (2) hat dann auch den FGF21 bei Veganern/Vegetariern vs. Omnivore bestimmt und auch hier gesehen, dass diese mehr davon bildeten als Omnivore.

Das deutet also darauf hin, dass auch wegen des verringerten Methioningehalts eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung zur Therapie und Prävention von Typ-2-Diabetes optimal geeignet ist.

Vielfach wird auch auf die Vorzüge einer ketogenen Ernährung hingewiesen, da diese das Nahrungsfett in Ketone verwandelt und damit dafür sorgt, dass die Insulinresistenz verringert wird. Aber aufgrund der hohen Nebenwirkungsgefahr (Hypercholesterinämie, Nierenschäden, Verdauungsstörungen, Fettleber etc.) ist davon selbstredend abzuraten.

Wer demnach unter Typ-2-Diabetes leidet, sollte sich einer fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung zuwenden. Meinetwegen kann der daran Erkrankte diese Ernährungsform auch erstmal nur für 2 Wochen ausprobieren während er dabei täglich seinen Blutzucker misst. Er wird sein blaues Wunder erleben und muss höchstwahrscheinlich sehr bald seinen Hausarzt oder Diabetologen aufsuchen, damit dieser ihm seine Medikation anpasst! Ernährungsumstellung ist nämlich wesentlich effektiver als jedwede Medikamente!

1.    Lee, Byung Cheon et al. “Methionine restriction and life-span control.” Annals of the New York Academy of Sciences vol. 1363 (2016): 116-24. doi:10.1111/nyas.12973

2.    Castaño-Martinez, Teresa et al. “Methionine restriction prevents onset of type 2 diabetes in NZO mice.” FASEB journal : official publication of the Federation of American Societies for Experimental Biology vol. 33,6 (2019): 7092-7102. doi:10.1096/fj.201900150R

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