Nachdem das Interesse an veganer Ernährung in den letzten Jahren so zugenommen hat, haben sich nun zwei Wissenschaftler hingesetzt und eine Metaanalyse durchgeführt, um herauszufinden ob irgendwas darauf hindeutet, dass Kinder bei veganer Ernährung einen Mangel leiden oder ihr Wachstum beeinträchtigt wird. Das Ergebnis wurde nun in Form einer Studie veröffentlich und rein gar nichts deutet darauf hin, dass Kinder bei ausgewogener veganer Ernährung einen Mangel leiden.

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Transkript:

Hi und herzlich willkommen!

Heute nochmal zu einer Studie zum Thema „vegane Kinderernährung“. Und dieses Mal ist es eine Metaanalyse. D. h., es ist eine Studie, wo sich die Forscher alle bisher erschienenen Studien angeguckt haben, geguckt haben, welche sind von guter Qualität und woraus können wir tatsächlich plausible Aussagen ableiten.

Und ich habe ja - am Anfang des Jahres war das - da erschien die VeChi-Studie . Das war eine Studie, die untersucht hat, wie die Nährstoffversorgung, das Wachstum und Ähnliches bei veganen und vegetarischen Kindern sind. Und diese Vegi- Studie ist hier u. a. eingeschlossen worden. Die Forscher haben 450 Studien gescreent, um sich anzuschauen, was sind kritische Nährstoffe bei Veganern? Haben dann geguckt, welche Studien haben nicht wirklich Veganer untersucht, sondern Pescetarier oder sonst was oder Vegetarier oder ähnlich. Also das passiert leider auch häufig, dass man dann denkt: „Okay, Siebten-Tags-Adventisten, die sind ja alle veganen.“ Nein, das ist ja nicht so. Das sind ja nur sieben Prozent oder so von denen. Aber dann wird das alles miteingeschlossen und die Ergebnisse, die dann entscheiden, werden dann über einen Kamm geschoren. Also, um das halt alles auszuschließen. Ich glaube, hängengeblieben sind hier fünf unterschiedliche Studien. Die Vegi-Studie ist eine davon. Und man hat hier untersucht, wie es mit dem Kaloriengehalt, mit dem Eiweißgehalt, mit dem Eisengehalt, dem Calciumgehalt, dem Vitamin D, dem B12 und dem Folsäuregehalt bei veganer Ernährung aussieht. Denn das sind die Nährstoffe, die im Allgemeinen bei der Forschung im Rahmen vegane Ernährung als kritisch eingestuft werden. Und auch hier äußern sich die Forscher so, dass sie sich wundern, warum manche Nährstoffe hier überhaupt als kritisch eingestuft wurden. Es gab noch ein paar mehr, nämlich Omega-3, Zink, Jod und Selen. Und z. B. Folsäure und Selen schreiben die auch hier, sind normalerweise in veganer Ernährung reichlich vorhanden. Also je nach Boden natürlich. Denn Selen ist ja vor allem in Getreide drin - außer in der Paranuss - und in Deutschland sind die Böden arm an Selen. Und deswegen ist Getreide, was in Deutschland z. B. gepflanzt wurde, nicht so sonderlich Selen-haltig. Deswegen bei mir immer eine Paranuss. Naja, und warum sie diese Studie überhaupt gemacht haben, ist, weil in den letzten neun Jahren vegane Ernährung immer mehr an Zuspruch gewonnen hat und sie belegen das anhand einer Google-Suche mit einer Statistik, die ich euch hier gerne beifüge. Das ist lustig: also, wenn ich mir meine eigene Entwicklung angucke und in Anbetracht dessen, dass ich seit 2009 angefangen habe zu bloggen über roh-vegane Ernährung da natürlich noch, und das neun Jahre noch nach meinem Studienbeginn war. Aber das stimmt. Also eigentlich muss ich fast sagen, tatsächlich mit dem Aufkommen von Attila Hildmann. Das war vor ungefähr neun Jahren, ging das los, dass vegane Ernährung mehr Zuspruch bekommen hat. Aber möglicherweise halt auch einfach weltweit.

Naja, jedenfalls… So, was waren jetzt die Ergebnisse? Man hat gesehen - wie auch schon in der VeChi-Studie - die Kinder haben ein völlig normales Wachstum. Das seht ihr tatsächlich auch bei meinem kleinen Engel an der Wachstumskurve, die ich euch im letzten was-ich-an-einem-Tag-esse-Video gezeigt habe. Mal gucken, ob es so weitergeht, aber in Anbetracht der Studienergebnisse hier gehe ich davon aus. Zudem sind vegane Kinder seltener übergewichtig, was, denke ich, in jedem Fall ein Vorteil ist. Die VeChi-Studie hatte sogar herausgefunden, dass vegane Kinder häufig mehr Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen, als es omnivore Kinder tun, was eine gewisse Logik hat. Weil omnivore Kinder ja nur Milchprodukte, Zucker, Weißmehl und Fleisch essen. Zumindest die omnivoren Kinder, die ich kenne. I. d. r. wurden alle Nährstoffvorgaben erreicht. Dabei hat man einige einzeln untersucht. In der Vegi-Studie war es so, dass die Kinder 142 % der Eisen-Empfehlung gerissen hatten. Dass sie aber nur 52 % der Kalzium-Empfehlungen eingehalten haben. Also Calcium ist wirklich etwas, wo man bei veganer Kinderernährung darauf achten muss. Dennoch war das Wachstum aber nicht eingeschränkt, das hatte keine negativen Auswirkungen soweit auf das Knochenwachstum. Aber das ist wirklich was, wo man genauer hingucken muss auf Calcium. Und darauf aufpassen muss, was aber nicht schwer ist - eigentlich - in Anbetracht dessen, dass alle Sojamilchprodukte und alle Sojajoghurts und solche Sachen mit Calcium angereichert sind. Vitamin D war logischerweise unterschiedlich. Was natürlich damit zusammenhängt, wie in jedem Vitamin-D-Video, was ich gedreht habe: es hängt von der Hautfarbe, es hängt von der Sonnenexposition ab, es das hängt davon ab, wo man lebt und es hängt auch davon ab, ob man supplementiert oder Nahrungsmittel konsumiert, wo Vitamin D zugesetzt ist. Standardmäßig, das ist das Einzige, was ich weiß, weil ich kein „Pädiatrer“, also kein Kinderarzt bin, ist, dass Kinder in Lilys Alter 500 internationale Einheiten am Tag sowieso als Nahrungsergänzungsmittel bekommen. Und ich nehme an, das brauchen die auch noch länger. Also Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel, einfach weil schon seit Jahrzehnten Lebertran als Vitamin-D-Substitution gegeben wird, weil die Kinder sonst Rachitis kriegen bzw. O-Beine oder X-Beine. Und das sollen sie nicht. Daher gehe ich davon aus, dass man Vitamin D eigentlich gar nicht separat werten kann für vegane Kinder.

Dann unterscheidet man hier auch noch zwischen einer gut geplanten und einer schlecht geplanten veganen Ernährung. Ich habe das Gefühl in Anbetracht der Studienlage, dass die meisten veganen Eltern keine Vollidioten sind. Dass sie schon wissen, worauf sie achten müssen, denn B12-Mangel war z. B. kein Thema, wie gesagt. Calcium kann immer ein bisschen kritisch sein. Was leider nicht untersucht wurde, schreiben die hier ist: Omega-3, Zink, Jod und Selen. Also Selen, wie gesagt, hat wahrscheinlich ohnehin keine große Relevanz. Aber Jod durchaus. Besonders weil Jod auch in den meisten Produkten einfach nicht drin ist. Deswegen gibt es das Jodsalz. Ein Großteil der Bevölkerung hat einen Jodmangel. Für Jod nehme ich ja Wakamealgen, die ich halt einfach immer in mein Gemüse halt einfach reinstreue. Muss dringend neue kaufen.

Zink ist auch kein Thema in veganer Ernährung. Also zumindest, wenn es eine ausgewogene, vollwertige Ernährung ist, seht ihr in meinem was-ich-an-einem-Tag-esse-Videos. Und Omgega-3 würde ich auch einfach sicherheitshalber das DHA substituieren, solange wir einfach keine besseren Daten haben und nicht wissen, wie das mit der Umwandlung ist und Kinder sollen sowieso mehr Fett essen. D. h. Kinder essen wahrscheinlich sowieso mehr Omega-6 und das Verhältnis von Omega-3 zu Omegas-6 ist dann schlechter. Deshalb würde ich für Kinder oder werde ich auch Lily DHA substituieren - einfach sicherheitshalber.

So, in der VeChi-Studie sah man auch, dass Eiweiß absolut kein Problem war, denn die Kinder aßen 2,3-mal so viel Eiweiß wie offiziell empfohlen wurde. Ich finde aber auch die offiziellen Empfehlungen reichlich niedrig. Also von den offiziellen Empfehlungen werde ich z. B. nicht satt. Eiweiß ist ja der limitierende Faktor zur Sättigung. (Was ist denn jetzt los? Willst du was sagen der Welt? Wie gut es sich lebt als veganes Baby? Nein, sie sieht euch gar nicht, sie weiß gar nicht, dass ihr da seid, sie weiß nicht mal, dass die Mama hier gerade ist.)

Ok, habe ich das vergessen? Nein.

Das war es. Also es gibt keinen Hinweis darauf, dass eine vegane Ernährung für Kinder nicht gut ist. Vorausgesetzt sie es gut geplant und die kritischen Nährstoffe werden ggfs. substituiert, das natürlich vor allem das B12. Aber eben dann auch Vitamin D, was alle - auch omnivore Kinder - substituiert bekommen und auch das DHA - und dann ist Wachstum und Nährstoffversorgung normal und man hat den Vorteil, dass die Kinder nicht dazu neigen, übergewichtig zu werden, wie es omnivore Kinder tun. auch nicht ihre Kinder tun. Und dieStiftung Kindergesundheitempfiehlt ja sowieso eine vegetarische Ernährung für Kinder, eben um diese Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf, Diabetes, Übergewicht und sowas zu verhindern. Ich sehe da nicht wirklich einen Unterschied. Also in Anbetracht dessen, dass Sojamilch und Sojajoghurt angereichert sind mit der entsprechenden Menge Kalzium, wie sie auch Kuhmilch enthält, und Tofu, wenn er mit Calcium-Citrat hergestellt wurde, auch Calcium enthält, dann ist das Einzige, was eine vegetarische Ernährung noch enthält, nämlich, das Ein. Das Ei hat nicht unbedingt Nährstoffe, die man woanders nicht herbekommen kann. Eher das Gegenteil, es hat noch mehr Cholesterin und es hat auch noch mehr gesättigtes Fett.

Ja, das soll es gewesen sein. Also keine Sorge, eine wohl geplante, vegane Ernährung für Kinder ist absolut kein Problem. Man muss einfach nur wissen, was ist kritisch und wo kriegt man es her. Und dazu soll man sich laut Empfehlungen, einen Arzt oder einen Ökotrophologen als Beratenden suchen.

Das war's, ich sage ciao, die Lily sagt auch Ciao. Wenn euch das Video gefallen hat, gebt mir Daumen hoch. Wenn ihr keines meiner Videos verpassen wollt, abonniert mich.

Bis Donnerstag!

Eure Silke